Nachhaltigkeit im Orchester
Die Deutsche Orchester Vereinigung hat ein Positionspapier zum Thema „Nachhaltigkeit im Orchester- und Konzertbetrieb“ veröffentlicht, um den Diskussionsprozess im Kulturbereich voranzutreiben.
Magdalena Ernst, Solohornistin der Duisburger Philharmoniker: im Sommer 2020 wurde sie zur Vorsitzenden des Vereins Orchester des Wandels Deutschland e.V. gewählt (Foto: Mischa Blank)Mit dem aktuellen Positionspapier Nachhaltigkeit im Orchester- und Konzertbetrieb will die Deutsche Orchestervereinigung (DOV) den nötigen Diskussionsprozess im Kulturbereich vorantreiben. „Orchester, Theater, Konzert- und Opernhäuser, die dort Beschäftigten sowie freischaffende Berufsmusiker sollten Klimaschutz und andere nachhaltige Praktiken für ihre Bereiche diskutieren und konsequent umsetzen“, sagt DOV-Geschäftsführer Gerald Mertens. „Sie können Multiplikatoren für den Kulturbereich sowie Vorbilder für die gesamte Gesellschaft werden.“
Das Positionspapier zeigt Gestaltungsmöglichkeiten für den Orchester- und Konzertbetrieb. „Wir meinen, dass die Implementierung von Nachhaltigkeitsstrategien neben ökologischen Potenzialen auch substanzielle wirtschaftliche Entwicklungen freisetzen kann“, sagt Mertens. Das gilt zum Beispiel für das Erstellen von Ökobilanzen der maßgeblichen Arbeitsorte, für die Organisation von Tourneen, für die Teilnahme an Musikfestivals und für die Einbindung aller Mitarbeitenden in nötige Umbauprozesse.
Die jeweils spezifischen Belange von Kunst und Kultur müssen mit Klimaschutz und Nachhaltigkeit vereinbart werden. Wenn das Primat der Kunst ökologische Aspekte integriert, können neue künstlerische Perspektiven entstehen, die die Klimaschutzdebatte bereichern. Mertens: „Es gibt keine einfachen Antworten oder maßgeschneiderte Lösungen. Es geht darum, den erforderlichen Wandel gemeinsam und bewusst in den jeweiligen lokalen Zusammenhängen zu gestalten.“
Das Positionspapier der DOV finden Sie auf www.doc.org